Mehr als dieses Buch brauchst du nicht, um zu verstehen, wie Kreative „ticken“ – und wie du selbst kreativ wirst
Der größte Fehler, den Laien machen, wenn sie kreativ werden?
Sie denken, sie müssten originell sein.
Und versuchen, das Rad neu zu erfinden.
Das würde keinem Kreativen passieren.
Kreative denken nicht, dass sie jedes Mal ganz von vorne anfangen müssen.
Kreative bedienen sich an dem, was schon da ist.
Wie das geht, siehst du in unserem Lieblingsbuch – „Alles nur geklaut“.
TED-Speaker Austin Kleon bringt darin die zehn Geheimnisse der Kreativen auf den Punkt.
Ein paar verraten wir dir hier schon.
Los geht’s:
Geheimnis Nr. 1 aus
„Alles nur geklaut“
Alle großen Künstler klauen
Woher nimmst du bloß deine Ideen, werden Kreative oft gefragt.
Die Ehrlichen antworten darauf:
„Ich klaue sie.“
David Bowie.
Mark Twain.
Coco Chanel.
T.S. Eliot.
Jim Jarmusch.
Pablo Picasso.
Salvador Dali.
Kobe Bryant.
Die Beatles.
Steve Jobs.
Haben wie die Raben geklaut – und überhaupt keinen Hehl daraus gemacht.
„Kunst ist Diebstahl“,
sagte Pablo Picasso.
„Die einzige Art von Kunst, die ich mir genauer anschaue, ist Zeug, von dem ich was klauen kann“,
sagte David Bowie.
„Erfolg ohne Kopieren und ohne Imitieren gibt es nicht“,
sagte Coco Chanel
Gute Kreative verstehen, dass nichts aus dem Nichts kommt.
Sie wissen, dass es alles schon gibt – und dass es nur darum geht, das Beste, Originelle, Richtige herauszufiltern, weiterzuentwickeln, neu zusammenzustellen.
Everything’s a remix.
Wenn Menschen etwas „originell“ finden, dann in den allermeisten Fällen nur, weil sie die Quellen und Ursprünge nicht kennen.
Das heißt nicht, dass du für deinen Newsletter, deinen Blog oder deine Website schamlos stehlen sollst.
Sondern dass du lernst, wie eine Kreative zu denken – und mit offenen Augen durch die Welt gehst und alles sammelst, was dir gefällt.
Du wirst es später brauchen… dazu kommen wir gleich.
Garbage in, garbage out
Was aus dir heraus entsteht, hat viel damit zu tun, womit du dich fütterst.
Müll rein, Müll raus – das hatte Austin Kleon als Kind in einem fort von seiner Mutter gehört.
Du kennst vielleicht diese Theorien, wonach du der Durchschnitt der fünf Menschen bist, mit denen du dich am meisten umgibst.
Oder dass dein Einkommen ziemlich genau der Durchschnitt der Einkommen deiner fünf besten Freunde ist.
Mit deiner Kreativität ist es ganz ähnlich:
Beschäftigst du dich mit guten Ideen, sammelst du „gute“ Einflüsse, werden deine eigenen Ergebnisse auch gut sein.
Ziehst du dir nur billigen Schund rein, wird kaum was Gutes dabei rauskommen.
So oder so:
Wenn du kreativ werden willst, musst du erstmal sammeln, sammeln, sammeln.
Eines der wichtigsten Geheimnisse aus „Alles nur geklaut“.
Wir nennen es den Staubsauger-Modus.
Wir gehen durchs Leben und saugen auf, was wir gut finden.
Bücher, Bilder, Filme, Gespräche, Musik, eine Kolumne in einer Zeitung, die wir lesen, die Schatten von Pflanzen auf einer Wand… wir saugen wie ein Schwamm auf, was uns gefällt.
Und wenn wir irgendwann eine Idee brauchen – haben wir im Kopf einen ganzen Fundus an Schnipseln und Fragmenten, aus dem wir schöpfen können und etwas Neues zusammenstellen… mit unserem Touch.
Geheimnis Nr. 2 aus
„Alles nur geklaut“
Warte nicht darauf, dass du weißt, wer du bist – fang an zu kopieren
Niemand kommt mit einem eigenen Stil oder einer eigenen Stimme zur Welt.
„Am Anfang lernen wir, indem wir so tun, als wären wir unsere Helden“,
sagt Austin Kleon.
„Wir lernen, indem wir kopieren.“
Kleine Kinder lernen sprechen, indem sie imitieren.
Maler lernen malen, indem sie große Maler imitieren.
Selbst die Beatles haben als Coverband angefangen – sie haben erstmal Songs von anderen gespielt
Heißt für dich: Statt dich unendlich abzumühen, etwas Einzigartiges zu erfinden – schau doch mal, was schon da ist.
Was dir gefällt.
Was dich anspricht.
Was du für dich weiterentwickeln kannst.
Imitiere gute Schreiber.
Kopiere den Look einer guten Webseite.
Mach nach, was erfolgreiche Menschen vorgemacht haben – und finde darüber zu deinem eigenen, authentischen Stil.
einfach mal anfangen!
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Geheimnis Nr. 3 aus
„Alles nur geklaut“
Tu Gutes und teil es mit anderen
Austin Kleon sagt, es ist im Grunde einfach, du brauchst bloß zwei Schritte, um bekannt zu werden:
Gute Sachen machen – und sie mit anderen teilen.
Schritt 1 ist … unglaublich schwer.
„Es gibt keine Abkürzungen“, warnt Kleon.
Mach täglich etwas, übe jeden Tag.
Sei dir darüber im Klaren, dass es erstmal Mist sein wird.
Mach weiter.
Scheitere, lerne draus.
Und wenn du gut genug bist: Teil es mit anderen.
„Ob du’s glaubst oder nicht, mich haben Menschen wie Bob Ross und Martha Stewart wahnsinnig inspiriert“,
sagt Austin Kleon
Bob Ross hat Leuten gezeigt, wie Malen geht – er hat seine Geheimnisse verschenkt.
Martha Stewart hat Leuten gezeigt, wie man einen super Haushalt und ein super Leben führt – auch sie hat ihre Geheimnisse verschenkt.
„Menschen lieben es, wenn du deine Geheimnisse verschenkst“, sagt Austin Kleon.
„Und manchmal, wenn du es geschickt anstellst, belohnen sie dich – indem sie die Sachen kaufen, die du anbietest.“
Das ist mal schnell nebenbei übrigens die beste und kürzeste Definition von „Content Marketing“, die wir kennen!
- Mit guten Gratis-Inhalten zeigen, was du drauf hast, wie gut du bist – und darauf vertrauen, dass Menschen dann mehr von dir und deiner Erfahrung wollen.
Du wirst auf jeder Seite etwas finden: Einen Spruch, ein Zitat, ein Bild… Kleon macht es einem leicht, das Buch zu lieben – es ist witzig, klug und kurzweilig.
Gute hundert Seiten – und jede einzelne macht Bock, sofort kreativ zu sein!
Lass uns wissen: Welches seiner „10 Geheimnisse“ spricht dich am meisten an? Was wirst du als erstes umsetzen?
Geheimnis Nr. 4 aus
„Alles nur geklaut“
Sei langweilig – nur so schaffst du was weg
Kreativsein ist anstrengend.
Du brauchst viel Energie, um kreativ zu sein.
Deshalb teil sie dir gut ein – das ist eine weitere Lektion aus „Alles nur geklaut“, die wir mega wichtig finden.
Dieses ganze Bild von wilden, kreativen Genies, die Parties feiern, Drogen nehmen, mit jedem ins Bett gehen… vergiss es.
So brennst du nur aus.
Hier sind sehr verkürzt die Empfehlungen aus Austin Kleons Buch*:
- Gib auf dich acht
- Mach keine Schulden
- Behalte deinen Brotjob
- Leg dir ein Notizbuch zu
- Führe ein „Logbuch“
- Marry well – heirate jemanden, der dir gut tut
Geheimnis Nr. 5 aus
„Alles nur geklaut“
Kreativ sein heißt weglassen
Wichtigste Lektion.
Wenn du unendlich Zeit und unendliche Möglichkeiten hast, lähmt dich das bloß.
Beschränke dich, um voranzukommen.
Gib dir eine Stunde für einen Text.
Schreib einen Newsletter in der Mittagspause.
Setz dir künstlich Grenzen, um deiner Kreativität auf die Sprünge zu helfen.
Und lass auch inhaltlich was weg – nicht alles, was du jemals gesammelt und aufgesaugt hast, muss wiederverwertet werden.
Beim Schreiben in der Nachrichtenagentur war es meist so:
Erstmal wahnsinnig viel lesen und recherchieren, um selbst zu kapieren, worum es geht – und dann radikal „eindampfen“.
Faustregel: Von 100 Prozent, die du liest und recherchierst, bleiben später ungefähr zehn Prozent für deinen Text.
Trotzdem sind die übrigen 90 Prozent mega wichtig:
Ohne sie kriegst du die 10 Prozent nicht gut hin.
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