Vision Board – wie die Hollywoodstars
Ende der 80er Jahre, als noch kein Mensch ihn kannte, fuhr Jim Carrey jeden Abend zum Mulholland Drive, der berühmten Panoramastraße in den Hollywood Hills. Auf dem Mulholland Drive parkte Carrey sein Auto – und träumte von seinem Erfolg.
Jim Carrey malte sich aus, wie es wäre, sehr erfolgreich zu sein.
Er stellte sich vor, dass berühmte Regisseure ihm Rollen anbieten würden.
Dass Menschen, die er bewunderte, ihm Komplimente für seine Arbeit machen.
„Ich stellte mir bildhaft vor, dass Dinge, die ich wollte, zu mir kommen“, erzählte Carrey in der US-Talkshow von Oprah Winfrey (die ihrerseits überzeugt ist von der Macht des Visualisierens).
Eines Tages, Anfang der 90er Jahre, nahm Jim Carrey einen Scheck und schrieb $10.000,000 darauf.
Zehn Millionen Dollar, „für geleistete Schauspielarbeit“. Empfänger: Er selbst.
Carrey datierte den Scheck auf Thanksgiving 1995. Und steckte ihn in sein Portemonnaie. Jahrelang trug er den Scheck mit sich herum, das Papier zerfledderte schon langsam.
Dann bekam Carrey eine Rolle in „Dumm und Dümmer“, kurz vor Thanksgiving 1995.
Und mit dem Film eine Gage von 10 Millionen Dollar.
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Jim Carreys Vision Board war nicht größer als ein Scheck, den er sich selbst geschrieben hat – aber mächtig genug, ihn buchstäblich zum Erfolg zu führen.
Damals auf dem Mulholland Drive habe er sich schöne Dinge ausgemalt, um sich besser zu fühlen, erzählte Carrey in der Talkshow von Oprah Winfrey.
Er habe damals nichts gehabt, kein Geld, keinen Erfolg. Aber seine Phantasien hätten ihm das Gefühl gegeben, dass alles zu gegebener Zeit kommen werde.
„Ich bin heimgefahren und habe gedacht: Ich habe diese Dinge, sie sind da. Ich kann sie noch nicht fassen, aber sie sind da.“
Ideen für dein Vision Board: Bei IKEA gibt es einen Bilderrahmen mit genialem Passepartout, den du ganz easy mit deinen eigenen Bildern bestücken kannst.
Vision Board erstellen – welches Gefühl willst du spüren?
Wir finden Fotocollagen immer noch am besten als Vision Board. Such dir Bilder zusammen, die dir gute Laune machen. Bei denen du eine positive Aufregung, ein Glücksgefühl spürst.
Bilder, die das zeigen, was du erreichen willst. Wie du leben willst.
Vielleicht sind das klassische Statussymbole wie ein Flug in der First Class, eine Suite in einem teuren Hotel, eine Rolex oder Champagner im Abendlicht. Wichtiger als Dinge, als Gegenstände sind aber die Gefühle, die du haben willst.
Such dir Bilder aus, die deine liebsten Gefühle ausdrücken.
Freude, Liebe, Begeisterung.
Das Gefühl, frei zu sein. Gut zu sein, auf etwas stolz zu sein. Spaß zu haben, zu lachen. Umgeben von Menschen zu sein, mit denen es dir gut geht. Dich lebendig zu fühlen.
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Darum geht es bei einem Vision Board.
Du willst dich mit den Bildern in eine gute Stimmung bringen, um daraus Ideen und Energie und Kraft zu schöpfen (und die besten Entscheidungen zu treffen).
Meine Frankreich-Collage von 1987
Als ich mit 16 beim Schüleraustausch in Südfrankreich war, habe ich mich instantverliebt in diese lässige Art – den zerbeulten Renault, mit dem die Mutter meiner Austauschschülerin uns zur Schule fuhr, den Pool, in dem wir nachmittags badeten, den Apéritif, bei dem man erstmal eine Stunde lang Nüsschen aß und lachte und quatschte, bevor man sich zum Essen an den Tisch setzte.
Einmal waren wir abends in der Disko und sollten zu einer verabredeten Zeit bei einem Restaurant sein, in dem die Eltern sich derweil mit Freunden getroffen hatten. Als wir dahin kamen, saßen die Erwachsenen in einer großen Runde um einen Tisch, der brechend voll war mit Tellern und Gläsern und Servietten und Flaschen, es wurde diskutiert und gestikuliert und gelacht.
Auf der Heimfahrt kurbeltes Delphine Mutter das Fenster runter und sang laut einen französischen Schlager, ihr Mann machte Grimassen im Rückspiegel und erzählte uns Witzchen, von draußen roch es nach Lavendel, und Delphine stöhnte, „Maman, du bist peinlich!“ Ich war selig.
Wieder zurück daheim habe ich einen Fotorahmen genommen und eine riesige Collage gemacht – mit Eintrittskarten von Orten, die wir besichtigt hatten, mit Postkarten aus der Provence, mit Fotos, einem Zuckertütchen aus „unserer“ Bar Tabac, einem Lavendelzweig.
Wenn ich die Collage anschaute, hatte ich das Gefühl, das ich am liebsten immer haben wollte. Das war mein erstes Vision Board (ohne dass ich den Begriff damals gekannt hätte).
Zwanzig Jahre später, die Collage war lange vergessen, bekam ich die Chance, als Auslandskorrespondentin in Frankreich zu leben – und so erfüllte sich mit einem Mal mein Jugendtraum.
Nimm einen Scheck wie Jim Carrey und schreib eine Zahl drauf, die du in der Zukunft auf deinem Konto haben magst.
Druck dir deine liebsten Bilder und Fotos aus und kleb sie auf einem großen Blatt zu einer Collage zusammen. Geh auf Canva, gib „Vision Board“ ein und such dir eine Vorlage aus, in der du deine Bilder hochladen kannst.
Alles ist möglich.
Dir fehlen die tollen Bilder? Guck doch mal auf unsere Vision Board Pinnwand bei Pinterest: da haben wir unsere Träume gesammelt. Wenn dir etwas davon gefällt, bedien dich!
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Mood Board vs. Vision Board
Ein „Mood Board“ drückt, wie der Name schon sagt, eine bestimmte Stimmung aus – es hilft dir zum Beispiel, wenn du einen Raum einrichten willst.
Für ein „Mood Board“ stellst du Ausrisse, Farben, Muster, Strukturen zusammen, die du gut findest und die eine bestimmte Atmosphäre schaffen.
So bekommst du ein besseres Gefühl dafür, wie du etwas gestaltest, entwirfst, einrichtest. Ein Mood Board ist ein gängiges Arbeitsmittel für Menschen in künstlerischen und kreativen Berufen. Designer, Innenarchitekten und Modemacher arbeiten mit solchen Vorlagen.
Bei einem Vision Board geht es darum, deine Ziele bildhaft vor Augen zu haben. Etwas zu visualisieren, was du erreichen willst.
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Dein Vision Board – das bringt es dir
Mit einem Vision Board zu arbeiten bedeutet nicht, den ganzen Tag vor sich hinzuträumen und darauf zu warten, dass sich die Träume wundersamerweise verwirklichen.
Aber ein Vision Board hilft dir auf drei Arten, deine Ziele zu erreichen:
1. Bevor du dein Vision Board anlegst, musst du dir erstmal darüber klar werden, was dir wichtig ist.
Was willst du erreichen – und warum? Was bedeutet dir dein Ziel?
Brauchst du eine Rolex, um anderen Menschen damit zu zeigen, dass du es „geschafft“ hast?
Willst du in einer Talkshow auftreten, um deine Eltern stolz zu machen? Oder um dir selbst zu beweisen, dass du deine Redeangst überwinden kannst? Oder weil du eine „Rampensau“ bist und einfach Spaß dran hast, im Scheinwerferlicht zu stehen?
Dir darüber klar zu werden, was hinter deinen Zielen steckt, was deine Beweggründe sind, bringt dich allein schon einen Schritt weiter.
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Wenn du weißt, wer du sein willst und warum, wirst du besser verstehen, welche Schritte dafür notwendig sind.
Und worauf du deine Zeit und Energie verwenden willst.
2. Ein Vision Board hilft dir, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Bevor du dich ablenken lässt, wieder irgendein neues Projekt in Angriff nimmst, einfach Ja zu etwas sagst, ohne groß nachzudenken, reicht ein Blick auf dein Vision Board, um deine Energie richtig einzusetzen:
Auf deinem Vision Board hast du deine Ziele und Träume klar vor Augen – und weißt, was du wirklich erreichen willst.
Indem du dir immer wieder bildhaft vor Augen führst, was du willst und wonach du strebst, bleibst du offen.
Du siehst mehr Möglichkeiten – und erkennst, wenn sich dir eine Gelegenheit bietet.
3. Dein Vision Board hilft dir beim Dranbleiben
Die Bilder auf deinem Vision Board erinnern dich daran, wo du hin willst.
Welches Ziel du hast.
Wofür du angetreten bist.
Häng dein Vision Board an einem Ort auf, an dem du es immer wieder siehst – über deinem Schreibtisch zum Beispiel.
Und wenn du zwischendrin frustriert oder genervt bist oder nicht weiterkommst… dann schau auf deine Traumbilder und stell dir vor, wie es sich anfühlen wird, dort angekommen zu sein.
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Vision Board like a Boss
Barbara Schirin Davidavičius verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Litauen, bevor ihre Mutter mit ihr nach Hamburg zog. Shirin lernte Klavier, Geige und Oboe, wurde zum Ballettunterricht geschickt, machte eine Ausbildung in Gesang, Schauspiel und Tanz an der Jugend-Opern-Akademie.
Für ihre Mutter war klar, dass Shirin nach dem Abi studiert.
Stattdessen brach Shirin ihr Abi ab, richtete sich einen YouTube-Kanal ein und fing an, Schminktutorials zu drehen.
Mit 25 Jahren (und knapp drei Millionen Abonnenten) gehörte Shirin David zu den erfolgreichsten YouTubern Deutschlands.
Sie fing an zu rappen, brachte ihr Debütalbum – als erste deutsche Hip-Hop-Musikerin – auf Platz 1 der Charts und wurde für ihren „kometenhaften Aufstieg und ihr besonderes Gespür für Inhalte, die junge Leute begeistern“, mit einem Bambi ausgezeichnet.
„Wir hatten früher einfach für nichts Geld“, sagte Shirin David in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
„Wenn mir in einem Magazin ein Outfit gefallen hat, dann habe ich es ausgeschnitten und an meine Zimmerwand geklebt.“
Das war ihr Vision Board: „So soll es später mal sein.“
Vor einiger Zeit habe ihre Mutter sie daran erinnert, dass sie früher mal auf der Mönckebergstraße in Hamburg auf ein Werbeplakat gezeigt und gesagt habe, dass sie da auch irgendwann hängen werde. Und, in der Tat: Dort hänge nun überall Werbung für den Eistee, den sie herausgebracht habe.
„Ich glaube, dass ich tatsächlich viel von dem, was ich erreicht habe, vorher in Gedanken visualisiert habe.“ – Shirin David.
Was du alles in dein Vision Board packen kannst
Ob du als Speakerin auf einer Bühne stehst, einen Scheck über 10 Millionen Dollar in der Hand hältst, mit dem Mann deiner Träume die Flitterwochen auf den Malediven verbringst, zu Fuß die Alpen überquerst, Schulen in Nepal baust oder als Gast in Oprah Winfreys Talkshow eingeladen wirst – alles ist gut für dein eigenes, ganz persönliches Vision Board.
- Liebe
- Gesundheit
- Erfolg
- Reisen
- Wohltätigkeit
- was immer du erreichen willst
Jim Carrey bekam für seine nächste Rolle in „Die Nervensäge“ ein Jahr später übrigens als erster Schauspieler 20 Millionen Dollar Gage – und schraubte sich von da an stetig nach oben.
„Visualisieren funktioniert also, wenn man hart arbeitet“, fasste Oprah Winfrey in dem Gespräch zusammen. „Ja, das ist genau der Punkt“, sagt Jim Carrey. „Du kannst nicht bloß visualisieren – und dann ein Sandwich essen.“
Sprüche und Zitate für dein Vision Board
Dein Bauchgefühl sagt dir, welche Bilder passend sind
Bestimmt kennst du das Gefühl, dass dir bei bestimmten Bildern einfach „das Herz aufgeht“.
Dass ein Foto dir schlagartig gute Laune macht, du dich damit total identifizieren kannst.
Dass du denkst: Yeeesssss! Das will ich! So soll mein Leben sein!
Warum ist das so? Was siehst du in dem Bild, wieso spricht es dich so an?
Hat es was mit glücklichen Erinnerungen zu tun, räumt es mit einem falschen „Glaubenssatz“ aus deiner Kindheit auf?
Ruft es vielleicht sowas wie Trotz in dir hervor?
Trotz im Sinne von: Ist mir doch egal, ob meine Freunde mir das zutrauen – ich probier das jetzt!
Ist mir doch egal, was andere sagen – ich mach das jetzt!
Dann ist das ein gutes Zeichen.
Bilder können dir helfen, dich aus deiner Komfortzone zu trauen.
Etwas Neues zu wagen. Etwas auszuprobieren, auch ohne Gelinggarantie.
Sie helfen dir, dich weiter zu entwickeln – hin zu dem Menschen, der du sein willst.
Noch ein Pluspunkt:
Ein Vision Board hilft deiner Fantasie auf die Sprünge.
Es regt deine Vorstellungskraft an, schult deine Intuition – und bringt einen „sich selbst verstärkenden Prozess“ in Gang:
Wenn du bildhaft vor Augen hast, wie eine gute Zukunft aussehen kann, macht dir das ein gutes Gefühl (oder verstärkt deine guten Gefühle) und gibt dir Zuversicht.
Und gute Gefühle sowie Zuversicht führen dazu, dass du Gelegenheiten erkennst – und bessere, zielführende Entscheidungen triffst.
Sprich: Dass du die Wahrscheinlichkeit deines Erfolges durch dein eigenes Handeln deutlich erhöhst.
>> So nutzt du die Macht des Storytelling für dein Business
Vertrau auf dein Bauchgefühl, wenn du Bilder für deine Fotocollage suchst. Dein Bauch weiß meistens genau, was gut für dich ist.
Genau das hat ja auch Jim Carrey gesagt. Der Scheck in seiner Hosentasche habe ihm vor allem ein gutes Gefühl gemacht. Er habe gespürt:
Noch ist der Erfolg vielleicht nicht greifbar – aber er ist irgendwo da draußen. Er wird möglich sein.
Unsere Lieblingsbücher zum Thema
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Trau dich zu Träumen
Jim Carrey, Oprah Winfrey, Steve Jobs – die erfolgreichsten Menschen haben an sich geglaubt.
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